„Der Weg entsteht im Gehen.“ (Reinhold Messner)
„Du musst den Brunnen graben, bevor Du Durst hast.“ (chines. Sprichwort)
Halten Sie es beim Thema Vorbereitung eher mit Reinhold Messner oder orientieren Sie sich lieber an einem chinesischen Klassiker?
Welche Einstellung wir zu Vorbereitung haben, wirft ein paar spannende weitere Fragen auf, egal ob es dabei um eine Reise geht oder um andere Veränderungen.
Auch als Coach frage ich mich: Wie viel muss ich im Vorfeld wissen und organisieren, um mich auf den Weg machen zu können und um mich sicher zu fühlen? Beruhigt es mich, möglichst viele Fakten im Vorfeld zu kennen oder verwirrt mich das eher?
Für viele Menschen ist Planung gleichbedeutend mit Sicherheit. Angeblich ein typisch deutsches Problem, wenn man populären Studien und Bericht-erstattungen glauben darf. Es gibt dafür sogar einen eigenen Begriff: „The German Angst“.
DIE ZEIT bezieht sich auf eine GfK-Studie, laut der die Deutschen die ängstlichsten Europäer sind, die meist von abstrakten Sorgen gequält werden. Besonders bangen wir angeblich um unser Hab und Gut (DIE ZEIT Nº 37/2011).
Planung erzeugt das gute Gefühl, die Situation im Griff zu haben, vorbereitet zu sein, keine bösen Überraschungen zu erleben, etc.
Diese Aussagen spiegeln eher wider, dass Veränderung häufig wahrgenommen wird als eine potentielle Bedrohung, gegen die man sich wappnen muss. Welche Erfahrungen haben wir in unserem Leben gemacht, welche Glaubenssätze stehen hinter dieser Weltsicht? Gibt es Sicherheit überhaupt?
Unter welchen Umständen lässt sich Veränderung auch als Chance betrachten?
Welche Überzeugungen über das Leben an sich muss jemand haben, der zuerst die möglichen Vorteile sieht? Führt der bewusste Verzicht auf vorausschauende Planung nicht auch zu Planlosigkeit? Und jemand ohne Plan verläuft sich und kommt von seinem Weg ab, oder nicht?
Und wie beim Kofferpacken ist die spannende Entscheidung immer die: was nehme ich mit, welche Kleidungsstücke und welche Ansichten dürfen bei meiner Reise nicht fehlen und was bleibt zu Hause, weil’s zu schwer oder unnötig ist.
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